Einzigartigkeit und das gewisse Etwas

Wisst ihr, ihr lieben (zukünftigen, schon mal da gewesenen und feste Bestands-) Kunden, ihr macht unsere Standorte zu etwas Besonderem. Doch, doch. Ist so. Jeder Standort hat die für ihn passenden Kunden. Und wir lieben das. Ganz ehrlich. Da beugt man auch mal gerne die aufgestellten Regeln. Ich sag wie es ist: Man braucht Regeln, sonst versinkt alles im Chaos. Man hat sonst keine Pausen geschweige denn freie Tage oder wenigstens ein paar private Stunden mehr, denn man ist nur noch mit Arbeitsgedöns beschäftigt. Und jetzt bitte nicht den Einwand bringen: „Ja, aber das macht dir doch Spaß! Du machst das doch gerne!“ Naja, ich wäre ja auch doof, wenn ich mir als Selbständige eine Arbeit raussuchen würde, die ich nicht gerne mache. Und auch wenn es noch so Spaß macht – man braucht auch mal Auszeiten, denn auch hier kann man auf einen Burn out hinarbeiten. Aber darauf wollte ich jetzt gar nicht hinaus. 

Ich rede jetzt einfach mal von mir und weiß gleichzeitig, dass Lili und Fynn das genauso sehen. 

Es gibt Kunden, für die brauchen wir unsere Öffnungszeiten, Preislisten und Abläufe, da es manchmal – vorsichtig gesagt – leicht übergriffig werden würde. Wir beantworten alle eure Fragen, nehmen uns Zeit für persönliche Belange. Aber alles hat natürlich seine Grenzen – zeitlich und finanziell. Die dürfen sein und das dürfen diese Kunden dann auch bitteschön so schlucken. Es geht halt für mich einfach nicht, dass sich alle anderen daran halten, nur die Spezialisten, die denken, sie können sich eine kostenlose Beratung über Social Media abholen, indem man dort ungefragt mit Fotos und Fragen zugeballert wird. Und dann traut man sich zu sagen: „Stop! Mach bitte einen Beratungstermin aus, wenn du deine Antworten vorher nicht in unseren Beiträgen gefunden hast. Diese Antworten werden dir völlig umsonst zur Verfügung gestellt!“ Alter, wie pissig manche da werden. Dann bist du eh nicht willkommen. Alles Gute für die Zukunft (schau dir dazu auch noch gerne das Reel von Lili an).

Aber es gibt auch unsere Herzstücke. Die, die in der Überzahl sind und einen solche Vorfälle gleich wieder vergessen lassen.

  • Kunden, die man zum ersten Mal zur Pflege da hat und mit denen man sofort sein Mittagessen teilt, weil man sie so besonders findet.
  • Kunden, die im Vorfeld schwierig in der Kommunikation waren und man sich nicht sicher ist, wie anstrengend der Tag wird, nur um dann festzustellen, dass sie viel zu lieb und herzlich sind und ihnen alles nachsehen wird.
  • Der Kunde, der mit Technik nichts anfangen kann und von WhatsApp total überfordert ist. Und er eine stundenlange Anfahrt auf sich nimmt, nur weil er so froh war, dass er am Telefon persönlich mit mir sprechen konnte. Der zwar nicht versteht, warum er nicht einfach so für eine Pflege vorbeikommen kann, aber es akzeptiert, wenn ich ihm sage, dass es bitte ohne Terminvereinbarung nicht geht, weil ich noch andere Kunden habe. Der wiederkommt, weil ich ihm versprochen habe, dass er mich immer persönlich erreichen kann und er mir nie über WhatsApp schreiben muss. 
  • Die Kunden, die aus Angst vor Schmerzen jahrelang nicht bei der Pflege waren und man ihnen die Angst davor wieder nehmen durfte. Dieses Lob und Kompliment, wenn sie durchatmen und sogar fast einschlafen noch während der Pflege, weil sie so entspannt sind. 
  • Die Kundin, für die das Erstellen von Dreads ein heiliger Vorgang ist. Mit der man über Energien der Haare spricht und die ein eigens für sie erstelltes Ritual geschrieben bekommt, damit die Neuerstellung als „heiliger Vorgang“ gewürdigt wird. 
  • Der (Bestands-) Kunde, den man schnell mal dazwischen schiebt, weil er Bedenken hat, dass sich ein Dread verabschieden könnte. Kostenfrei. 

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt an Beispielen für diese ganzen wundertollen Menschen mit denen ich/wir arbeiten dürfen. Auf die man auch so gerne eingeht, weil man weiß, dass es geschätzt wird, was man bietet. Ich rede jetzt noch nicht mal von unserem Safe Space für euch (den jede von uns auf ihre ganz besondere Weise für euch hält), sondern davon, dass wir euch sehen. Eure Bedürfnisse, eure Nöte, auch eure Freude und dass ihr mit uns manchmal Dinge teilt, die weit über ein Kundenverhältnis hinausgehen. Ja, man sollte immer daran denken: Eure Kunden sind nicht eure Freunde. Und manchmal wird es genau das: Eine Freundschaft. Oder so etwas ähnliches. Diese Vertrauensbasis ist etwas ganz besonderes. 

Den Vorwurf, dass man nur an die Kohle denkt ab der ersten Kontaktaufnahme und es einem an Feingefühl und Empathie fehlt, kann man dann einfach nur schwer nachvollziehen. Aber man kann es nun mal nicht jedem recht machen. Das ist ok. Ich mag es gerne einfach und unkompliziert und genau diese Kunden kommen auch.

Deshalb ganz einfach und kurz: Ich danke euch. Ich sehe euch. Ich hoffe, dass ich diesen Beruf noch ganz lange machen darf. 

 

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