Von Rechten und Pflichten oder warum Beratung so wichtig ist

Ja, wir wiederholen uns. Ja, schon wieder. Und trotzdem jetzt noch einmal.

Wenn ihr bei uns einen Termin macht zur Pflege oder Neuerstellung, dann bekommt ihr unsere Dienstleistung speziell nur für euch zusammengestellt. Dafür möchten wir natürlich auch etwas von euch. Denn ihr bekommt nicht nur Aufklärung (oder Beratung, je nachdem wo wir euch abholen können), sondern ihr geht nach dem Termin in Eigenverantwortung. 

Das heißt ganz einfach im Umkehrschluss: Wir machen unsere Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen und ihr kümmert euch die Zeit danach selber um eure Dreads. Überraschung. Aber es wird noch besser: Ihr habt es selber in der Hand (im wahrsten Sinne des Wortes) wie sich eure Dreads entwickeln. 

Neue Kunden unterschätzen die Beratung vorher leider meist völlig. Die werden dann sogar grantig, wenn sie erfahren, dass es keine Neuerstellung ohne vorherige Beratung gibt und wir tatsächlich auf diese Reihenfolge bestehen. Oder wenn sie erfahren, dass sie nicht holterdipoltersofortambestengestern einen Termin bekommen, sondern danach sogar noch auf  einen Termin warten müssen oder man ihre Wünsche erst noch herstellen (bestellen) muss, weil wir nun mal dafür kein Vorratslager haben (die Leute bei Etsy machen das vielleicht anders. Übrigens: Das „Kleingedruckte“ ist nicht klein gedruckt). Ey, ey, ey. Ganz viel Erwartung und ganz schnell auf dem Boden der Tatsachen. 

Der Beweis, dass gerade dann eine Beratung erfolgen muss. 

So, weiter zum Thema Eigenverantwortung.

Wenn ein Kunde nach zwei Wochen anruft und sich beschwert: „Was hast du denn bei der Pflege nur gemacht! Meine Kopfhaut zieht immer noch und es juckt höllisch!“, dann muss ich schon sagen: Alles kann ich auch nicht auf meine Kappe nehmen. Aber sowas nehme ich sehr ernst und diese Kundin war tatsächlich der Ansicht, dass der Fehler bei mir zu suchen ist. Also sind wir der Ursache für ihren Haarausfall, dem Juckreiz und dem unangenehmen Spannungsgefühl auf der Kopfhaut auf den Grund gegangen.

Mädels. Ganz ehrlich. Unterschätzt euren Hormonhaushalt nicht ständig, der spielt sich nicht nur unterhalb des Bauchnabels ab. Und permanenter Stress, ob Arbeit, Familie, Freizeit, Psyche – der perlt auch nicht einfach an uns ab. 

Wenn man dann genauer nachfragt, kommt meist doch einiges an Veränderung der bisherigen Dreadpflege zu Tage, was einem gar nicht mehr bewusst war und es einfach vergessen hatte oder eben nicht sofort damit in Verbindung gebracht hat: Oben beschriebene Stressvariationen in unterschiedlicher Intensität, Kopfhautpflege mehrmals verändert UND anderes Shampoo UND neue Leave-in-Haarkur. Echt jetzt? Der vermehrte Haarausfall kam dann von der geänderten Schlafroutine. 

Da bekomm ich schon Schuppen nur vom Lesen.

Also, wie ihr seht kommt manchmal einfach viel zusammen, das man erst mal überhaupt nicht miteinander in Verbindung bringt.

Meldet euch bei sowas. Rechtzeitig. Wir nehmen uns gerne Zeit und klären euch auf, was da auf eurem Kopf los ist, warum die Kopfhaut so reagiert wie sie es tut und wie man das wieder beheben kann. Jeder soll glücklich mit seinen Haaren sein. Wir sind es, wenn ihr es seid. 

ABER: Ihr müsst (in dem Fall „müsst“, denn es ist euer Kopf mit euren Haaren) euch auch darum kümmern, sonst machen eure Locs, was sie wollen. Das wollt IHR aber meistens nicht. 

Ihr unterschreibt uns nämlich vor eurem Termin bei uns, dass ihr das auch macht bzw. dass jeder Beteiligte weiß, was seine Rechte und Pflichten sind. Ihr bekommt alles von uns an Hilfestellung servierfertig gereicht, bereit zum Anwenden. 

  • Wenn Dreads nach der Neuerstellung wieder aufgehen, schaut erst mal, ob sich in eurer Pflegeroutine vielleicht doch noch ein Produkt befindet, das für Filzlocken einfach völlig ungeeignet ist.
  • Wenn die Übergänge zu euren Extensions immer dicker werden – wie schaut es denn mit Palm Rolling aus? Regelmäßig? Überhaupt?
  • Oder wenn sie einfach nicht filzen wollen. Dann wasch sie doch bitte nicht täglich.
  • Oder die Pflege hat beim letzten Mal länger her gehalten. In der Zwischenzeit hat man sich aber plötzlich an den Fusselhaaren gestört und mit mehrmaliger Tiefenreinigung und wieder mehreren unterschiedlichen Shampoos versucht, das Problem zu lösen.

NATÜRLICH haben wir im Vorfeld durch gezielte Fragestellung und Ausschlussverfahren das Problem gesucht und so auch gefunden. Ja, ich geb’s zu. Wir sind auch nur Menschen und nicht jeder Tag ist gleich. Und NATÜRLICH sucht man als verantwortungsbewusster Dreader erst mal den Fehler bei sich. Und es passieren Fehler. Aber eben nicht sooft, wie man das aufs Brot geschmiert bekommt. 

Ihr verlasst mit neu erstellten Dreads mit perfekter Einteilung unsere Räumlichkeiten. Mit hochwertigen Extensions, die ordentlich und mit möglichst wenig sichtbarem Übergang angebracht wurden. Ihr bekommt eine Pflege, die individuell angepasst wurde. Ihr verlasst uns mit dem für euren Kopf bestem Ergebnis.

Damit eure Dreads so bleiben wie sie euch gefallen, dürft ihr selber etwas dafür tun. Was ihr versäumt, können wir nicht in Gänze bei der folgenden Pflege auffangen. Man kann viel ausbessern, aber eben nicht alles.

Ich verrate euch ein kleines Geheimnis: Ich mache meine eigene Ansatzpflege nicht selbst. Ich gehe zum Profi. Ebenso wie Lili. Deswegen kann ich hier auch aus der Sicht einer Kundin schreiben. Das macht die Blickwinkel etwas einfacher. Win-Win für alle Beteiligten. So wissen wir, was ihr von uns erwartet und was auf gar keinen Fall geht. Wir wissen aber auch, wo die Verantwortung des Dreadstylisten endet.

Wir können uns in eure Lage versetzen und wir können euch versichern, dass wir eure Anliegen und Probleme immer ernst nehmen. 

Also Fragen immer gerne. Aber rechnet damit, dass sie ehrlich beantwortet werden.

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