Im Herzen barfuss

Vielleicht hat sich der oder die ein/eine oder andere mal gefragt, warum Mondzauberdreads nicht alleine für sich steht bzw. alleine arbeitet. Gegenfrage: Wozu? Wenn ich die Möglichkeit habe in einem Team zu arbeiten, das ganz offensichtlich funktioniert –  wozu? Ich bin gerne Teil von etwas. Ich arbeite gerne mit anderen zusammen. Natürlich noch lieber, wenn diese so ticken wie ich. Jaja, ich weiß, wer will das nicht. Und das Beste: Ich hab noch nicht mal danach gesucht.

Aber mal kurz auf Anfang: Ich persönlich bin ein Riesenfan von Menschen, die machen, was sie sagen, die klotzen und nicht kleckern. Ich liebe es, wenn ich mich nicht ständig bei jemandem fragen muss: Was passiert wohl, wenn ich meinem Gegenüber das jetzt so um die Ohren haue, was ich mir denke? Unverblümt, ungefiltert und unbeschönigt. Die auch mir sagen, was Sache ist und ich mir nicht alles zusammenreimen muss, was der andere mir durch die Blume evtl. sagen wollen würde, wenn er sich denn traute. Ganz ehrlich? Es gibt für mich nichts Schlimmeres. Willst du mich los werden? Genau so.

Erfahrungen aus jüngster Vergangenheit lassen einen vorsichtig werden anderen Menschen gegenüber, oder genauer gesagt, deren Versprechen, Zusagen und alles, was zu sozialer Interaktion dazugehört. Deren Verhalten nicht zu dem gepasst hat, was sie dir erzählten oder weismachen wollten. Man bekommt langsam ein Gefühl dafür. Denn man ist „im Herzen barfuss“. Mir gefällt der Ausdruck. Ich finde, er sagt alles aus. So. Also. Dann stellt man sich als Singleplayer auf. Wieder einmal. Nicht, weil man das so will, sondern weil andere offensichtlich Probleme sehen, die man selber irgendwie überhaupt nicht registriert hat. Manche haben Angst, dass man ihnen die Kunden wegnimmt. Andere haben Angst, dass man ihnen die Ideen wegnimmt. Andere bugsieren dich immer um ihren Freundeskreis herum, Hauptsache man begegnet sich nicht (äh, ich wusste nicht, dass sich andere von mir bedroht fühlen. Aber gut. Geh ich halt runter von der Schaukel und wieder in die Hüpfburg. Kindergarten at it´s best). Andere sehen keinen Mehrwert in einer Zusammenarbeit. Wieder andere wollen dein „Erfolgsgeheimnis“ wissen und tun nur so, als wären sie an dir interessiert. Solange sie bekommen, was sie brauchen. Auch, wenn das immer an einem Sonntag Mittag ist. Aber das ist ok. Man arbeitet ja zusammen. Aber irgendwie nur in eine Richtung. Es wird nur abgeholt – Zeit, Energie. Näääääääh. Wirklich nicht. Aber diese Energievampire gibt es ja nicht nur in geschäftlich, sondern auch privat. Da sind sie ja noch viel schlimmer. Denn hier lässt man sich das alles viel zu lange gefallen.

Wenn ich in neue Gefilde komme und zu neuen Leuten stoße, dann komme ich mir vor wie Bambi: Jeder ist dein Freund, jeder wird erst mal „beschnuppert“, jeder bekommt einen Sympathie-Vorschuss. Vorsichtig werden die Fühler ausgestreckt. Und dann trifft man auf die Leute, die man nicht gesucht hat, aber die alles anders machen. Die wundertoll sind (nein, ich hab mich nicht verschrieben, das muss so) und bei denen du sein darfst wie du bist und das fühlt sich so unglaublich gut an.

So also traf ich das erste Mal auf Lili (Liliana, ob ich wohl Lili sagen darf? Das dürfen wahrscheinlich nur ihre Freunde. Warum ist sie so anders? Sie ist anders, oder täusche ich mich?) Dann war ja irgendwann im August letzten Jahres mein Neuerstellungstermin in Unterdießen. Vorher Beratungstermin über Zoom (gleich mal zaghaft in das erste Fettnäpfchen getapst. Beratungstermin über Zoom???? Halloooo???). Mir war nach schnattern („Hey, Kollegin, zeig mal deine Sachen her, was hast du alles rumstehen?“), Lili eher nicht („..ja, also, wir haben jetzt 40 Minuten Zeit, wir sollten mal anfangen.“). Beim Präsenztermin war es nicht anders. Lili war erst mal reserviert („Du bist zu früh! Ich hab meinen Kaffee noch nicht getrunken!“). Es war kurz vor 9 Uhr. Erster Eindruck? „Na prima.“ Also Grinsen ins Gesicht zimmern und rein in die gute Stube. Beim Dreaden verbringt man dann doch ein paar Stunden miteinander. Und irgendwann wusste ich, was an Lili so anders war: Sie war genauso „im Herzen barfuß“ wie ich. Keine Spielchen, keine Masken. Du bekommst, was du siehst. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn man das weiß ist klar wie man sich dem anderen gegenüber verhalten muss, es gibt nur eine Regel: Authentisch sein, echt, ungefiltert, empathisch. Man weiß wie sich Illoyalität anfühlt und das will man dem anderen nicht antun. Ich verrate hier auch keine Geheimnisse. Lilis Transparenz Allem gegenüber ist bekannt. Und das finde ich großartig. 

Aber zurück zu der Frage: Warum bin ich jetzt überhaupt im Team Dreadzauber. Ich könnte doch alleine als MONDZAUBERDREADS vor mich hinwurschteln. Gegenfrage: Wenn ich weiß, wer hinter DREADZAUBER steckt, wie DREADZAUBER geführt wird und ich weiß, dass mir keine Überraschungen drohen, weil die Person hinter DREADZAUBER 100% vertrauenswürdig ist, weil ich mich zu 1000% auf diese Person verlassen kann (was sie in kürzester Zeit mehrfach bewiesen hat) – was habe ich zu verlieren? Richtig. Nix. Überhaupt nix. Und ich lerne Menschen kennen, die –  ach, kuck, schon wieder „im Herzen barfuß“ sind. Einfach wundertoll. Auf die ich mich freue, schon alleine, weil es sie gibt. Manche kenne ich erst sehr kurz, manche nur von Social Media, aber hey! Bambi, du weißt schon. 

So, und jetzt kommt Ali aus Landshut, DIE Dreadhexe (Ja, schon klar, wie soll es auch anders sein?), die wieder „im Herzen barfuß“ ist, die alle mit ihrer netten und freundlichen Art zum Strahlen bringt, die das Team DREADZAUBER ergänzt, vervollständigt und rund macht.

Irgendwie war schon immer klar, dass unsere Liasion genau darauf hinausläuft. Lässt sich schwer beschreiben. Irgendwie kennen wir drei uns schon ganz lange. Es fühlt sich zumindest so an. Also, worauf soll ich warten? Bessere Zeiten? Danke, hatten wir schon. War nicht so der Burner. Ich habe nicht gesagt, dass ich es alleine nicht schaffe, aber ich will nicht alleine rumwurschteln, ich will vervollständigen. Ich will niemandem etwas wegnehmen, ich will etwas ergänzen. Ich habe einen Vertrauensvorschuss bekommen, genauso wie ich gegen meine eigenen Prinzipien verstoße. Indem ich meine Sicherheiten in Hände gebe von denen ich weiß, dass sie dort behütet sein werden. Weil das Herz genauso barfuß ist wie meines. Weil die alten Narben darauf zeigen, dass man hier aus seiner Wohlfühlzone ausbricht, indem man etwas tut, was man sonst nicht macht. Und das finde ich ist sehr ungewöhnlich in der heutigen Zeit. Übrigens wird auch anders herum ein Schuh draus: MEIN Mondzauber bekommt prominenten Zuwachs. Man arbeitet zusammen, mein Ego spielt dabei keine Rolle. Deshalb kann ich gut damit leben, dass Mondzauberdreads zu DREADZAUBER gehört. Ich kann mit dem Begriff Loyalität etwas anfangen. Lili und Ali auch. Das muss man nicht extra aussprechen. Man fühlt es.

Also pass auf dich auf, außer dir macht es niemand. Obwohl, vielleicht doch.

8 Gedanken zu „Im Herzen barfuss

  1. Danke! Für mein ICH sein dürfen! Und für dein Vertrauen und deine Geduld mit mir und deine Freundschaft und Loyalität! Und danke auch stets für das prima Essen und die Tiefgründigkeit unserer Gespräche! Danke für dein DU sein! Und überhaupt! Ich pass auch auf dich auf! Ich bin jetzt weiter sprachlos 🙂

    1. Interessant, dass du das Essen extra erwähnst😂 es ist schön, wenn etwas bemerkt und gewertschätzt wird. Mir geht es anders herum genauso. Einfach mal sein dürfen.

  2. Es ist so toll zu lesen, dass es noch sowas wundervolles auf diesem Planeten gibt. Leider ist Loyalität, Ehrlichkeit, Offenheit, gegenseitiger Support und Zusammenhalt sehr selten geworden.
    Egoismus, Unehrlichkeit, Neid und die Ellenbogengesellschaft nimmt immer mehr zu.
    Um so schöner ist es Menschen wie Euch zu kennen.
    Liebe Lissy, merci für Deinen Beitrag denn er beschreibt sehr gut meine Begegnung mit Liliana. Wie dieses bezaubernde Wesen in mein Leben getreten ist und mich und mein Leben verändert hat.
    Es fühlt sich einfach magische an.
    Ihr macht das genau richtig so und auch von außen betrachtet fühlt es sich gut an und sieht nebenbei auch sehr gut aus 😍 Macht weiter so 🫶🏻

    1. Liebe Andrea, du bist ja einer dieser wundertollen Menschen, die supporten, was das Zeug hält (und wir kennen uns kaum), die hilft ohne zu fragen und auch ganz schön barfuss ist. Ich danke dir von Herzen und freue mich auf das nächste Meet&Greet. Ich denke da werden wir uns wieder treffen. Ich freu mich 😊

  3. Einfach wunderschön geschrieben. Die Menschen zu treffen, bei denen es leicht ist einfach nur zu sein, ist nicht so einfach. Und wie du sagst, man trifft sie einfach. Danach zu suchen ist wie die nadel im Heuhaufen zu durchwühlen. Und das ihr euch gefunden habt, ist wundervoll. Ihr seid ein tolles Team und ich wünsche euch für die kommende Zeit nur das beste. 😊

    1. Herzlichen Dank, Michelle. Du weißt ja: Jede Entscheidung, die man trifft, hat immer Konsequenzen, die nur wegen dieser entstehen. Deine Entscheidung, einfach mal eine Tour quer durch Deutschland zu machen, hat uns direkt zusammengeführt. Hättest du dich nicht getraut, hätten wir uns nicht getroffen. Deshalb gibt es keine richtigen oder falschen Entscheidungen. Aus meiner persönlichen Sicht.😊

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