GENUG!

Du bist genug! Das soll keine Floskel sein. Ich weiß auch, dass einem das gerade inflationär um die Ohren gehauen wird und es langsam fade wird, das zu hören. Dabei ist das eine wichtige Botschaft. 

Gerade jetzt, wo man wieder schnell in eine Schublade gesteckt wird und man sich schon fast rechtfertigen muss, weil man ist wie man ist. Wie schnell lässt man sich verunsichern meistens von Leuten, die bestimmte Aussagen irgendwo aufschnappen und sie weiterrotzen, einfach weil sie es gerade cool finden/sich irgendeiner Gruppe zugehörig fühlen/einer Laune nachgehen/keine Empathie vorhanden ist/niemand zuhause ist. 

Worauf ich eigentlich hinaus will: Ich hab mich ja wieder selber ausgebremst. Man bremst sich gerne selber aus. Niemand wird dich so ins Kreuzverhör nehmen wie du dich selber. Niemand wird so schonungslos mit dir umgehen wie du selber mit dir. Das Schlimme dabei ist, niemand wird dir widersprechen. Denn es hört ja niemand. Diese Gedanken spricht man für gewöhnlich nicht aus. Also widerspricht dir auch  niemand, wenn du dir selber die Frage stellst: Reicht das aus? Bin ich gut genug? Und dann beantwortest du diese Frage mit: Ich glaube nicht. Die anderen sind viel besser. Das kann ich doch niemanden zeigen. Wie sieht das denn aus? Selbst wenn andere dir Unterstützung geben und dir sagen, dass du „GENUG“ bist – du glaubst es nicht. Die sind ja nur nett und wollen dich nicht verletzen. GLAUB ES! TRAU DICH! 

Was passiert also?  Nach außen tust du so als wäre alles in Ordnung. Aber innen zweifelst du. An dir, an deinen Fähigkeiten, an dem was du tust. Und dann kommt irgendwann der große Wendepunkt: ein Gedanke, Worte, ein Bild, egal was. Du fängst an dich weiter zu vergleichen und stellst fest: Naja, eigentlich sind meine Fähigkeiten/mein Können doch nicht so anders. Und du lässt den Gedanken zu, dass du so wie du alles machst und wie du bist total „GENUG“ bist. Du hast dir nur selber diese Grenzen gesetzt. Und vielleicht waren die anderen doch nicht bloß nett, sondern du kannst tatsächlich etwas. Besser als du es selber wahrgenommen hast. 

Ich habe die letzten Monate Dreads erstellt und gepflegt und, wie das so üblich ist, Vorher-Nachher-Fotos gemacht. Und irgendwie habe ich bis auf wenige Ausnahmen von Anfang an „Problemfälle“ oder sagen wir mal „Kunden für Fortgeschrittene“.  Ich war mit den Ergebnissen unglücklich. Und habe alles zurückgehalten. Weil ich dachte, es ist nicht „GENUG“. Ja, ich habe tolle Kolleginnen, die mir das Gegenteil gesagt haben, aber wie gesagt: ich habs nicht geglaubt. Ich hatte an mich (und den habe ich noch und werde ihn immer haben) einen gewissen Anspruch. Man weiß, was man kann und will das auch liefern. Naja, auf jeden Fall habe ich mich einfach nicht getraut wegen Schiss vor Kritik, wegen blöden Sprüchen, wegen Neid, Missgunst, wegen …. ach, Ausreden gibt es doch immer. 

Ich hab mit mir ausgemacht, dass ich mir nicht mehr im Wege stehe und jetzt einfach mal raushaue, was ich habe. Shake, what you got! Wir haben das Kriegsbeil begraben: ich lass mich mit Gedanken dieser Art in Ruhe. Wenn ich wieder damit anfange stehe ich neben mir und schüttle den Kopf. ICH BIN GENUG! Ich tue jeden Tag mein Bestes. Naja, etwas mehr würde schon noch….. HÖR AUF DAMIT! Fängst du schon wieder damit an. 

Du bist toll wie du bist. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden. Nur, weil jemand über sich selbst nichts Gutes zu sagen hat oder irgendwas Hirnloses von sich gibt, musst du dir das nicht überziehen. Lass den Scheiß bei den Leuten, die ihn von sich geben. Und sie zu, dass du nur Menschen in deinem Kopf spazieren gehen lässt, die sich vorher die Schuhe abgeputzt haben. 

Pass auf dich auf, sonst macht es keiner. Manchmal aber doch.

 

3 Gedanken zu „GENUG!

  1. Oh wie gut ich das von mir selbst kenne 🫣
    Bin Mega stolz auf Dich, dass Du das jetzt rausgehauen hast und anderen damit Mut machst, nicht so hart mit sich selbst ins Gericht zu gehen.

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